Ajkaceratops kozma
Ösi, Butler, Weishampel, 2010
Klassifizierung: Coronosauria
Fortbewegung: quadruped
Ernährung: herbivor
Bedeutung des Namen: Horngesicht aus Ajka
Die Schädelfossilien des Ajkaceratops wurden von Wissenschaftlern um Attila Ösi vom Hungarian Natural History Museum, Budapest, in einer Geländeformation gefunden, die durch Funde weiterer fossilierter Tiere wie Fische und Reptilien sicher in die späte Kreidezeit datiert ist. Ajkaceratops besaß eine kurze Schnauze mit oben liegenden Nasenlöchern und einen Papageienschnabel. Im Bereich zwischen Oberkiefer und dem Zwischenkieferbein, also zwischen Nasenloch und Auge, befand sich zudem ein ovales Schädelfenster, das den Ajkaceratops als Mitglied der Coronosauria ausweist, einer Gruppe besonders hoch entwickelter Ceratopsier. Vergleichbar ist Ajkaceratops nur mit zwei Zeitgenossen, die vor 99,6 bis 65,5 Millionen Jahren lebten: Bagaceratops aus der chinesischen Mongolei sowie Zuniceratops aus dem heutigen US-Staat New Mexico. Die besonders lang gestreckte Öffnung des Schädelfensters rückt den Ajkaceratops in die Nähe der ostasiatischen Coronosauria, wegen der geringen Körpergröße dürfte es sich um eine Zwergform handeln.
Der Fundort unterstützt die Abstammungstheorie. Das heutige Ungarn war in der späten Kreidezeit Teil mehrerer Inselketten im Tethys Meer. Dieser befand sich im Osten des Superkontinents Pangaea und wurde bei dessen Auseinanderbrechen zwischen Afrika und Eurasien verlagert. Ajkaceratops wanderte also in das heutige Europa ein, indem er sich von Insel zu Insel ausbreitete. Parallel zum „Inselspringen“ gehen die Wissenschaftler zudem von einer weiteren Migrationsbewegung aus: Weil die Zähne des Horndinosauriers der nordamerikanischen Ceratopsier-Gruppe zugeordnet werden könnten, seien wohl auch aus dem Westen Dino-Migranten in den europäischen Lebensraum vorgestoßen.
Höhe: 0,4 m
Länge: 1 m
Gewicht: 20 kg
Holotyp: MTM V2009.192.1
Fundort: Csehbánya Formation, Iharkút Mine, Bakony, Ungarn
Weitere Informationen
Island life in the Cretaceous - faunal composition, biogeography, evolution, and extinction of land-living vertebrates on the Late Cretaceous European archipelago / Zoltan Csiki-Sava, Eric Buffetaut, Attila Ősi, Xabier Pereda-Suberbiola, Stephen L. Brusatte, 2015 / ZooKeys 469: 1-161 (08 Jan 2015) doi: 10.3897/zookeys.469.8439 /PDF
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Bildlizenzen
Größenvergleich © Dinodata.de:
Creative Commons 4.0 International (CC BY 4.0)
verschmolzene Rostrale und Zwischenkiefer © Csiki-Sava et al.:
Creative Commons 4.0 International (CC BY 4.0)
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Grafiken und Illustrationen von Sergej Krasovskiy