Kobayashi, Zelenitsky, Fiorillo, Chinzorig, 2025
Klassifizierung: Therizinosauridae
Fortbewegung: biped
Ernährung: herbivor
Bedeutung des Namen: Der Name leitet sich vom griechischen Wort „duo“ für „zwei“ ab und bezieht sich auf das bei Therizinosauriern ungewöhnliche Vorhandensein einer didaktylen Hand sowie vom griechischen Wort „onyx“ für „Klaue“. Das Artepitheton ehrt Khishigjav Tsogtbaatar, einen Paläontologen und ehemaligen Direktor des Instituts für Paläontologie der Mongolischen Akademie der Wissenschaften in Ulaanbaatar, Mongolei.
Der Holotyp des Duonychus mit der Bezeichnung MPC-D 100/85 wurde in einer Schicht der Bayanshiree Formation aus dem späten Cenomanium bis frühen Coniacium gefunden und ist ungefähr 95,9 bis 89,6 Millionen Jahre alt. Es besteht aus einem Skelett ohne Schädel. Es umfasst eine Reihe von sechs Rückenwirbeln, eine Reihe von sechs Kreuzbeinwirbeln mit Rippen, den ersten Schwanzwirbel, Rippen, den linken Schultergürtel, beide Vorderbeine, das rechte Darmbein, beide Schambeine und das linke Sitzbein. Der Hornschaft der ersten linken Klaue ist als Fossil erhalten geblieben. Es handelt sich bei dem Fund um eine junges, nicht ausgewachsenes Individuum.
Der Holotyp hat eine geschätzte Länge von bis zu vier Metern. Die Größe des ausgewachsenen Tieres ist daher nicht genau bekannt. Da kein Oberschenkelknochen gefunden wurde, kann die übliche Methode, das Gewicht anhand seines Umfangs zu extrapolieren, nicht angewendet werden. Daher wurde eine Extrapolation von der Ulna und dem zweiten Mittelhandknochen vorgenommen. Das ergab eine Masse von etwa 260 Kilogramm. Es handelt sich somit um einen mittelgroßen Vertreter aus der Familie der Therizinosauridae.
Duonychus hat einen bei Therizinosauriden üblichen Körperbau. Er war ein Zweibeiner, der Hals war lang und der Kopf klein. Die Kiefer des Duonychus enthielten blattförmige Zähne, die zum Verarbeiten von Pflanzen benutzt wurden. Die Arme waren lang und mit sehr langen Krallen ausgestattet. Diese dienten möglicherweise der Selbstverteidigung gegen Raubsaurier oder dem Herunterziehen von Ästen, doch scheint diese Funktion bei Duonychus eingeschränkt gewesen zu sein. Das Besondere dabei ist, dass pro Arm nur zwei Krallen vorhanden waren statt der üblichen drei Krallen. Das Becken weist darauf hin, dass Duonychus langsam ging. Der Schwanz war kurz und der ganze Körper wahrscheinlich mit Federn bedeckt.
Die Beweglichkeit des Arms von Duonychus war eingeschränkt. Der Ellenbogen konnte nicht weiter als bis zum rechten Winkel gebeugt werden. Die Gesamtbeweglichkeit der Fingerglieder des ersten Fingers, mit Ausnahme der Kralle, ist auf 38° in der Streckung und 14° in der Beugung begrenzt. Die erste Kralle konnte jedoch im Verhältnis zum Rest des Fingers im rechten Winkel gebogen werden.
Der erhaltene Hornschaft, der erste, der bei Therizinosauriden gefunden wurde, zeigt, dass er die Länge der Klaue um 40 % vergrößerte. Die Klaue war stark gebogen. Solche Krallen können grundsätzlich zum Klettern, zum Ringen mit einem Gegner oder zum Greifen von Gegenständen verwendet werden. Angesichts der Größe und des Gewichts von Duonychus gilt die Möglichkeit zu Klettern als unwahrscheinlich. Das Heranznziehen von Ästen scheint eine offensichtliche Funktion zu sein. Duonychus konnte vermutlich Äste mit einem Durchmesser von bis zu zehn Zentimetern greifen, was auf eine gewisse Selektivität bei der Ernährung hindeutet.
Höhe: 1,3 m
Länge: 4 m
Gewicht: 260 kg
Holotyp: MPC-D 100/85
Fundort: Bayanshiree Formation, Urlibe Khudak, Wüste Gobi, Mongolei

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Weitere Informationen
Didactyl therizinosaur with a preserved keratinous claw from the Late Cretaceous of Mongolia/ Yoshitsugu Kobayashi, Darla K. Zelenitsky, Anthony R. Fiorillo, Tsogtbaatar Chinzorig, 2025 / iScience, Volume 0 , Issue 0, 112141 /
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