Funston, Chinzorig, Tsogtbaatar, Kobayashi, Sullivan, Currie, 2020
Klassifizierung: Heyuanninae
Fortbewegung: biped
Ernährung: omnivor
Bedeutung des Namen: geretteter dreiköpfiger Adler
Die mongolischen Behörden beschlagnahmten im Dezember 2006 einen Felsblock mit drei Skeletten, der von fossilen Wilderern illegal ausgegraben wurden. Es stellte sich heraus, dass die darin enthaltenen Fossilien eine bis dahin unbekannte Art darstellten.
Der Holotyp des Oksovo ist einer von drei artikulierten Jungtieren von nahezu identischer Größe, jedes Tier wog zu Lebzeiten um die 45 kg. Die Fossilien befanden sich in einem einzigen Block. Der Holotyp mit der Bezeichnung MPC-D 102/110a ist am vollständigsten erhalten, während von Individuum B nur die rechte Seite und von Individuum C die Beckenregion erhalten ist. Die Individuen A und B (MPC-D 102/110b) hocken in Positionen, die abgeleiteten Ruheposen anderer Oviraptoriden ähneln, und zeigen in entgegengesetzte Richtungen, wobei ihre Beine unter ihren Körpern liegen, die Arme verschränkt und die Köpfe in Richtung ihrer rechten Arme geneigt sind. Ein weiteres jugendliches Skelett (MPC-D 102/11c, ca. 31 kg) wurde gleichzeitig geborgen und ist in derselben Haltung erhalten. Damit verbunden sind das Postorbitale (ein paariger Schädelknochen), das Quadratum und das Quadratojugal (ein Knochen der unteren Schädelseitenwand) eines etwas größeren Individuum. Diese Exemplare stammen wahrscheinlich aus derselben Zusammenstellung wie der Holotyp, was insgesamt mindestens vier Individuen impliziert. Zwei früher legal ausgegrabene Exemplare, MPC-D 100/33 (1974, Bugiin Tsav) und MPC-D 102/12 (1998, Guriliin Tsav), konnten ebenfalls der Art zugeordnet werden, wodurch sich die Gesamtzahl der Individuen auf mindestens sechs erhöht.
Es wurde noch ein viertes Skelett gefunden, von dem angenommen wird, dass es Teil der ursprünglichen Ansammlung von Fossilien ist. Oksoko war eine Gattung aus der Familie der Oviraptorosaurier aus der mongolischen Nemegt Formation, das Fossil stellt einen weiteren Beweis für eine bemerkenswerte Vielfalt von Oviraptorosauriern im Maastrichtium Asiens dar. Der Fund zeigt nicht nur eine eindeutige Geselligkeit bei Oviraptoriden, sondern zeigt auch deren Verbreitung in der späten Kreidezeit. Überraschenderweise weist der reduzierte Arm nur zwei Klauen auf, was auf ein zuvor nicht erkanntes Auftreten eines Klauenverlusts bei Theropoden hinweist. Oksoko avarsan erhöht den bereits beträchtlichen Bereich bekannter Variationen in der Länge und Morphologie der Arme und der Klauen bei Oviraptoriden, was wiederum auf funktionelle Variationen hinweist, die mit Nahrungssuche oder anderen Verhaltensweisen zusammenhängen könnten. Die Rekonstruktion des Stammbaums basierend auf einer überarbeiteten Phylogenie zeigt, dass in der Familie der Heyuanninae eine Reduzierung der Arme und den Handklauen auftrat. Die Verbindung von Vorderklauenreduktion und der biogeografischen Verbreitung legt die Expansion der Heyuanninae in eine neue Nische am Ende der Kreidezeit nahe.
Höhe: 70 cm
Länge: 1,2 m
Gewicht: 45 kg
Holotyp: MPC-D 102/110a
Fundort: Nemegt Formation, Bugiin Tsav, Guriliin Tsav, Nemegt Becken, Mongolei
Weitere Informationen
A new two-fingered dinosaur sheds light on the radiation of Oviraptorosauria / Gregory F. Funston, Tsogtbaatar Chinzorig, Khishigjav Tsogtbaatar, Yoshitsugu Kobayashi, Corwin Sullivan, Philip J. Currie, 2020 / Royal Society open science, Volume 7, Issue 10, 7201184. doi.org/10.1098/rsos.201184PDF
Osteology of the two-fingered oviraptorid Oksoko avarsan (Theropoda: Oviraptorosauria) / Gregory F. Funston, 2024 / Zoological Journal of the Linnean Society, zlae011, https://doi.org/10.1093/zoolinnean/zlae011
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Bildlizenzen
Größenvergleich © Dinodata.de:
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Fossilien und Schädel
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