Schwarz, Mannion, Wings, Meyer, 2020
Klassifizierung: Sauropoda
Fortbewegung: quadruped
Ernährung: herbivor
Bedeutung des Namen: etwa: für Amanz Gressly
Dier Beschreibung dieses Dinosauriers geht eine wechselvolle Geschichte voraus. In den 1860er Jahren wurden in einem Kalksteinbruch in der Basse Montagne bei der belgischen Stadt Moutier Fossilien von Reptilien gefunden. Die Arbeiter verkauften diese Funde an private Sammler. Der Geologe Jean-Baptiste Greppin bemerkte den Fund und kaufte alle verbleibenden Knochen auf und fügte sie der Sammlung des Naturhistorischen Museums Basel hinzu. 1870 berichtete Greppin über den Fund in der wissenschaftlichen Literatur. Er nahm an, dass alle Knochen von einem Tier stammten. Unter den Überresten befand sich auch ein Zahn eines Raubdinosauriers, weshalb er diesen Megalosaurus meriani nannte.1920 ordnete Werner Janensch den Zahn der Gattung Labrosaurus zu. Er bemerkte, dass die meisten Knochen von einem Sauropoden stammten und berichtete dies in einem Brief an Friedrich von Huene. Auf Einladung des Museumsdirektors Hans Georg Stehlin untersuchte von Huene die Fossilien. Er teilte das Material auf. Er benannte den Zahn Labrosaurus meriani und verwendete die Sauropodenfossilien als Grundlage für eine neue Art des Ornithopsis: Ornithopsis greppini. Im Jahr 1927 änderte non Huene jedoch seine Meinung und beschrieb diesen Fund als eine zweite Art der des Cetiosauriscus: Cetiosauriscus greppini. Danach wurde dem Material, das einfach als angesehen wurde, wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Im Jahr 2003 wurden die Knochen jedoch zuerst von Antoine Heitz gereinigt und präpariert. Darüber hinaus ergaben sich viele Informationen, die 2005 in einer Arbeit von C. Hofer behandelt wurden. 2007 wurde berichtet, dass versteinerter Knorpel in einem Gelenk gefunden wurde, und eine zweite Veröffentlichung aus demselben Jahr kam zu dem Schluss, dass die Art nicht eng mit Cetiosauriscus verwandt war. Im Jahr 2020 wurde dann die Gattung Amanzia greppini von Daniela Schwarz, Philip D. Mannion, Oliver Wings und Christian A. Meyer neu benannt und beschrieben. Der Gattungsname ehrt den Schweizer Geologen Amanz Gressly, der 1856 den ersten Schweizer Dinosaurier entdeckte. Aus der großen Menge an Fossilien wurde kein Holotyp ausgewählt, daher besteht der Typ aus einer Reihe von Syntypen.
Der Syntypus von Cetiosauriscus greppini besteht aus Skelettelementen aus allen Körperregionen, und es konnten mindestens vier Individuen unterschiedlicher Größe identifiziert werden. Dieses Material, seine Taxonomie und systematische Platzierung wurden vollständig neu bewertet. In der Lagerstaette bei Moutier wurde auch ein Theropodenzahn sowie fragmentarische kraniale und vertebrale Überreste eines Crocodylomorphen entdeckt, die ebenfalls neu mitbeschrieben wurden. Amanzia war ein kleiner Sauropode. Die phylogenetische Analyse platziert diesen Pflanzenfresser außerhalb der Neosauropoda, entweder als Schwestertaxon dieser Gruppe oder als Mitglied von Turiasauria.
Höhe: 2 m
Länge: 9 m
Gewicht: 7 to
Holotyp: nicht benannt, Syntypen: NMB M.H. 265 ff
Fundort: Reuchenette Formation, Moutier, Schweiz
Weitere Informationen
Re-description of the sauropod dinosaur Amanzia (“Ornithopsis/Cetiosauriscus”) greppini n. gen. and other vertebrate remains from the Kimmeridgian (Late Jurassic) Reuchenette Formation of Moutier, Switzerland/ Daniela Schwarz, Philip D. Mannion, Oliver Wings, Christian A. Meyer, 2020 / Swiss Journal of Geosciences, Volume 113, Article number: 2 (2020)PDF
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Größenvergleich © Dinodata.de:
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Funde & Femur des Amanzia © Schwarz et al.:
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