FAMILIENLISTE / Coelurosauria
von Huene, 1914
Saurischia Theropoda Neotheropoda Tetanurae Avetheropoda Coelurosauria
Coelurosauria waren zweibeinige Theropoden, der Name bedeute soviel wie "Hohlschwanz-Echsen". Diese Gruppe enthält unter anderem die Maniraptora, die Gruppe der Maniraptora schließt die Vögel ein. Sie waren in der Kreidezeit vor 145 bis vor 66 Millionen Jahren eine sehr erfolgreiche Gruppe von Dinosauriern.
Coelurosaurier waren sehr leicht gebaut, ihre Knochen waren dünnwandig und enthielten Hohlräume. Sie gehörten mit zu den ersten Dinosauriern und waren von der Oberen Trias bis zur Unteren Kreidezeit auf der ganzen Welt verbreitet. Auch die großen Tyrannosaurier zählen heute zu den Dinosauriern, die sich aus den Coelurosauriern entwickelt haben.
Ein paar fossile Spuren der Coelurosauria reichen bis in die späte Trias zurück. Die Funde zu Beginn des späten Jura sind sehr fragmentiert. Ein typisches Beispiel ist Iliosuchus, der lediglich von zwei bekannten Darmbein-Knochen aus der Mitte des Jura bekannt ist. Er war ein 1,5 m langer Fleischfresser lebte vor etwa 165 Millionen Jahren und ist vorläufig den Tetanurae zugewiesenen. Viele fast vollständige fossile Coelurosaurier wurde in der späten Jura entdeckt. Dazu gehören unter anderen Ornitholestes, Coelurus und Tanycolagreus, alle stammen aus der Morrison Formation in Wyoming aus einer Zeit vor ca. 150 Mio. Jahren. Epidendrosaurus und Pedopenna wurden in den Daohugou Schichten in China entdeckt, deren Alter auf etwa 160 oder 145 Mio. Jahres datiert wird. Die breite Palette von Fossilien aus der späten Jura sind morphologische Hinweise darauf, dass die Entwicklung und Differenzierung der Coelurosaurier am Ende der Jura nahezu abgeschlossen war. Aus der frühen Kreidezeit ist eine große Auswahl an coelurosauriden Fossilien (einschließlich der Vögel) aus der chinesischen Yixian Formation in Liaoning bekannt. Alle bekannten Theropoden aus der Yixian Formation sind Coelurosaurier. Viele der Abstammungslinien dieser Dinosaurierfamilie überlebten bis zum Ende der Kreidezeit. Einige Fossilienlinien wie die der Tyrannosauroidea sind die am besten erforschten der späten Kreidezeit. Die meisten Ccoelurosaurier-Gruppen starben am Ende der Kreidezeit aus. Nur die Neornithes (die modernen Vögel) überlebten. Alle Paläontologen stimmen darin überein, dass die Vögel die Nachfahren der Coelurosaurier sind. Unter modernen kladistische Definitionen sind Vögel die einzige überlebende Linie der Coelurosaurier. Die modernen Vögel werden von den meisten Paläontologen zur Untergruppe der Maniraptora zugehörig klassifiziert.
Die Phylogenie und Taxonomie der Coelurosauria war Gegenstand intensiver Forschung und Revision. Für viele Jahre waren die Coelurosauria ein Platzhalter für alle kleinen Theropoden. In den 1960er Jahren wurden mehrere markante Linien der Coelurosaurier erkannt und eine Reihe von neuen Gruppierungen einschließlich der Ornithomimosauria, Dromaeosauridae und Oviraptorosauria errichtet. In den 1980er und 1990er Jahren begannen Paläontologen den Coelurosauria eine formale Definition zu geben, diese beschreibt die Coelurosauria als alle Tiere näher zu den Vögeln als zu Allosaurus oder ähnlichen Dinosauriern. Unter dieser modernen Definition werden viele kleine Theropoden nicht mehr als Coelurosaurier klassifiziert. Einige große Theropoden wie die Tyrannosaurier waren eigentlich mehr fortgeschritten als Allosaurier und wurden daher als große Coelurosaurier umgegliedert. Noch drastischer traf es die Segnosaurier, sie werden nicht einmal mehr als Theropoden betrachtet und als nicht-fleischfressende mit Therizinosaurus verwandte Coelurosaurier eingestuft.
Nach einer Analyse von Lindsay Zanno und Peter Makovicky vom Field Museum in Chicago aus dem Jahr 2010 ernährten sich die meisten Coelurosaurier wahrscheinlich von Pflanzen. Sie studierten die versteinerten Überreste von etwa hundert Arten, um deren Ernährungsweise zu untersuchen. Knochen- und Zahnfunde geben schon Hinweise über die Art der Nahrung. In einigen Fossilien finden sich Magensteine (Gastrolithen), dies ist eigentlich ein Hinweis auf pflanzliche Nahrung. Die Steine dienten vermutlich dazu, die verschluckten Fasern zu zermahlen, oder sie dienten lediglich als mineralische Nahrungsergänzung.
Bei einigen Fossilien ist auch der versteinerte Mageninhalt noch identifizierbar. Demnach scheint eine vorwiegend vegetarische Ernährung bei den Coelurosauriern weit verbreitet gewesen zu sein. Reine Fleischfresser wie Tyrannosaurus oder Velociraptor gab es vermutlich selten. Möglicherweise haben sich diese großen Fleischfresser aus den omnivoren Vorfahren entwickelt. Die Wissenschaftler untersuchten außerdem, ob einzelne Arten zum Vegetarier wurden. Sie entdeckten, dass die Coelurosaurier zuerst ihre scharfen Zähne verloren und dann keil- oder zapfen förmige Zahnformen entwickelten. Schließlich verloren sie auch diese und entwickelten einen zahnlosen Schnabel, ähnlich dem der heutigen Vögel.
< Avetheropoda
Coelurosauria
. Aniksosaurus
. Aorun
. Aratasaurus
. Bagaraatan
. Bicentenaria
. Calamosaurus
. Ornitholestes
. Richardoestesia
. Santanaraptor
. Shanyangosaurus
. Vayuraptor
. Xinjiangovenator
. Zuolong
Weitere Informationen
A Basal Coelurosaur (Dinosauria: Theropoda) from the Late Jurassic (Oxfordian) of the Shishugou Formation in Wucaiwan, People's Republic of China/ Jonah N. Choiniere, James M. Clark, Catherine A. Forster, Xing Xu, 2010 / Journal of Vertebrate Paleontology 30(6):1773–1796, November 2010
A new theropod dinosaur from the Lower Cretaceous Longjiang Formation of Inner Mongolia (China) / Xuri Wang, Andrea Cau, Zhengdong Wang, Kaifeng Yu, Wenhao Wu, Yang Wang, Yichuan Liu, 2023 / Cretaceous Research, https://doi.org/10.1016/j.cretres.2023.105605 /PDF
Aniksosaurus darwini gen. et sp. nov., a new coelurosaurian theropod from the Early Late Cretaceous of Central Patagonia, Argentina/ Ruben D. Martinez, Fernando E. Novas, 2006 / Rev. Mus. Argentino Cienc. Nat., n.s. 8(2): 243-259, 2006 / Buenos Aires, ISSN 1514-5158 /PDF
Exceptional soft-tissue preservation in a theropod dinosaur from Italy / Cristiano Dal Sasso, Marco Signore, 1998 / Nature 392, 383-387, doi:10.1038/32884
Multivariate Analyses of Small Theropod Dinosaur Teeth and Implications for Paleoecological Turnover through Time/ Derek W. Larson, Philip J. Currie, 2013 / PLoS ONE 8(1): e54329. doi:10.1371/journal.pone.0054329 /PDF
New Patagonian Cretaceous theropod sheds light about the early radiation of Coelurosauria / Fernando E. Novas, Martín D. Ezcurra, Federico L. Agnolin, Diego Pol, Raúl Ortiz, 2012 / Rev. Mus. Argent. Cienc. Nat. Vol. 14 no.1 Ciudad Autónoma de Buenos Aires ene./jun. 2012
Small Theropod Teeth from the Late Cretaceous of the San Juan Basin, Northwestern New Mexico and Their Implications for Understanding Latest Cretaceous Dinosaur Evolution/ Thomas E. Williamson, Stephen L. Brusatte, 2014 / PLoS ONE 9(4): e93190. doi:10.1371/journal.pone.0093190 /PDF
The Behavioral Implications of a Multi-Individual Bonebed of a Small Theropod Dinosaur / Lucio M. Ibiricu, Rubén D. Martínez, Gabriel A. Casal, Ignacio A. Cerda, 2013 / PLoS ONE 8(5): e64253. doi:10.1371/journal.pone.0064253 /PDF
The first theropod dinosaur (Coelurosauria, Theropoda) from the base of the Romualdo Formation (Albian), Araripe Basin, Northeast Brazil / Juliana Manso Sayão, Antônio Álamo Feitosa Saraiva, Arthur Souza Brum, Renan Alfredo Machado Bantim, Rafael Cesar Lima Pedroso de Andrade, Xin Cheng, Flaviana Jorge de Lima, Helder de Paula Silva, Alexander W. A. Kellner, 2020 / Scientific Reports, Volume 10, Article number: 10892 /PDF
Two new basal coelurosaurian theropod dinosaurs from the Lower Cretaceous Sao Khua Formation of Thailand / Adun Samathi, Phornphen Chanthasit, P. Martin Sander, 2019 / Acta Palaeontologica Polonica 64 (2), 2019: 239-260 doi:https://doi.org/10.4202/app.00540.2018 /PDF
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Bildlizenz
Schädel des Tanycolagreus:
Creative Commons CC0 1.0 Universal (CC0 1.0)
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Grafiken und Illustrationen von Raul Lunia
Grafiken und Illustrationen von Beate Basner